Nachdem wir bemerkten, dass die Mehrzahl der Dichtemessgeräte zur Konzentrationsmessung verwendet werden, forschten wir nach Alternativen. Dabei stießen wir auf die Schallgeschwindigkeit, welche starke konzentrationsabhängige Änderungen erwarten ließ. Es standen zwei Methoden zu Auswahl: Erzeugung einer stehenden Schallwelle zwischen zwei Reflektoren und Laufzeitmessung eines Schallpulses über eine definierte Strecke. Wir entschieden uns für die letztere Methode mit der von uns patentierten Variante, bei der ein elektronischer Oszillator über die Laufzeit synchronisiert wird. Die Messgröße ist wieder eine Frequenz, welche ähnlich wie bei der Dichtemessung leicht digital verarbeitet werden kann. Wenn die Dichte als fundamentale Messgröße seit hunderten Jahren bekannt und verwendet wurde, so war die Kenntnis der Schallgeschwindigkeit a priori nicht aussagekräftig. Mit hunderten Labormessungen haben wir verschiedene Messprobleme aus dem Blickwinkel der Schallgeschwindigkeitsmessung erforscht. Mehr durch Zufall stießen wir auf das Problem der Bestimmung der Stammwürze am fertig vergorenen Bier, welches sich durch die Schallgeschwindigkeitsmessung elegant lösen ließ. Unsere Geräteentwicklung SPR (Schallprozessrechner) trat daraufhin einen Siegeszug in allen Brauereien der Welt an.
Professor Kenner (Institut für Physiologie der Uni Graz) und Professor Leopold arbeiteten an der kontinuierlichen Blutdichtemessung zur Bestimmung des Blutvolumens. (Vorerst nur bei Hasen). Als nun das Problem der Bestimmung des Hämatokrites im Blut von Astronauten auftauchte wurden wir in die Problematik miteinbezogen. Damals war gerade der Start unseres Austronauten Dr. Vieböck ins All geplant. Bald stellte sich aber heraus, dass die Dichtemessung in der Schwerelosigkeit undurchführbar war. Bei der Verwendung einer Messzelle auf Basis der Schallgeschwindigkeit hatten wir bessere Resultate und bauten in unserer Werkstätte ein Gerät, welches letztlich im All die gewünschten Messungen erlaubte. Da wir uns schon in die Medizintechnik hineinwagten, so haben wir einen nächsten Schritt getan. Wir entwickelten ein Gerät zur Bestimmung des Blutvolumens während der Dialyse von Patienten mit Niereninsuffizienz. Bald erkannten wir, dass dieses Projekt für uns um einige Nummern zu groß war. Glücklicherweise kam uns eine kompetente Firma entgegen, welche die Lizenz für das Gerät erwarb und für die klinischen Tests und letztlich für die weltweite Verbreitung unserer Methode sorgte.